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Anna Shaw

Die Schwester von Maria Hale und damit Margarets Tante.

Sie hat ein zartfühlendes und gutherziges Naturell und kümmert sich liebevoll um ihre Tochter, Edith, und ihre Nichte, Margaret. Letztere lebt seit ihrem zehnten Lebensjahr in ihrem Haus in London und besucht ihre Eltern nur in den Ferien. Anna war mit dem inzwischen verstorbenen General Shaw verheiratet, den sie zwar respektierte, für den sie aber keine echte Liebe empfand. Da er sehr viel älter war als sie, kam sie sich an seiner Seite wie eine Fremde vor, und sie möchte keinesfalls, dass ihre eigene Tochter eine ähnliche Erfahrung macht. Daher legt sie dieser keine Steine in den Weg, als sie den schmucken, aber nicht besonders vermögenden Captain Lennox aus Liebe heiraten will.
 

Wie die meisten Charaktere in Norden und Süden hat Anna ein paar liebenswerte Schwächen. Beispielsweise wagt sie es nicht, einfach auf Reisen zu gehen, weil ihr der Sinn danach steht. Stattdessen bringt sie ihren Arzt dazu, ihr aus gesundheitlichen Gründen eine Reise zu empfehlen. Es beruhigt ihr Gewissen, ihre Tat auf eine äußere Notwendigkeit stützen zu können, statt auf eine Gemütsregung, die man ihr als Vergnügungssucht auslegen könnte. Dieses Augenzwinkern Gaskells ist sicher auch eine unterschwellige Kritik an der sittsamen viktorianischen Gesellschaft, die um jeden Preis den Schein wahren wollte, nur den von ihr gepriesenen Werten nachzueifern. Da Selbstverwirklichung nicht zu diesen Werten zählte, musste sie sich auf Umwegen Bahn brechen.