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Heirat und Ehe

Verliebt – verlobt – verheiratet! Gleich zu Beginn des Buchs finden wir uns mitten in den Vorbereitungen für Ediths Hochzeit wieder. Gaskell beleuchtet anhand verschiedener Beispiele die Vor- und Nachteile von Liebesheirat und Vernunftehe, propagiert aber eindeutig erstere. Während Maria Beresford einen nahezu mittellosen, gutaussehenden jungen Geistlichen aus Liebe heiratet, ehelicht ihre Schwester Anna einen viel älteren, respektablen und wohlhabenden Offizier, der später sogar zum General aufsteigt. Maria beneidet Anna um ihr luxuriöses Leben in London; Anna wiederum bemitleidet sich für den großen Altersunterschied zu ihrem Mann und das Fehlen leidenschaftlicher Gefühle auf beiden Seiten.
 

Margaret wird dadurch charakterisiert, dass sie sich eine schlichte, heitere Hochzeit wünscht, keine mit viel Pomp und Formalitäten. Der schöne Schein ist ihr nicht wichtig, sie legt Wert auf Herzlichkeit und Natürlichkeit – und das, obwohl sie auf Fremde majestätisch und unnahbar wirkt. Diese Diskrepanz macht es Margaret teilweise schwer, Freundschaften zu schließen, denn nur wer sie länger kennt, weiß um ihr wahres Wesen.
 

Gaskell schildert außerdem Vorgeschichte, Verlauf und Ausgang dreier Heiratsanträge. Welche Motive bringen den potentiellen Bräutigam dazu, den Schritt zu wagen? Wie sieht er die Frau seiner Träume? Welche Zukunftspläne hegt er? Wie reagiert die Angebetete? Es ist ein Trost für den Leser, dass nicht nur im richtigen Leben nicht alles nach Plan läuft, sondern dass auch die Figuren des Romans manchmal eine große Frustrationstoleranz entwickeln müssen.